2025 wird aller Voraussicht nach die Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (KJHG-LSA) und damit eine landeseigene Gesetzesgrundlage für die Ombudschaftliche Arbeit mit sich bringen. Zudem feiert Ombud LSA das 5-Jährige! Unterdessen steigt die Nachfrage kontinuierlich an und übertrifft schon in den ersten Monaten des neuen Jahres das Gesamtaufkommen von 2022!

Gute Grundlage langfristiger ombudschaftlicher Arbeit im Land schaffen!

Mit der großen SGB VIII-Reform erhielt die lange Zeit nur von Engagement und Ehrenamt getragene Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe einen deutlichen Schub bezüglich der Etablierungsbemühungen. Länder waren ab da in der Verantwortung, entsprechende Angebote vorzuhalten. Mittlerweile gibt es keine „weißen Flecken“ mehr auf der Landkarte der Ombudschaft und allen jungen Menschen und Familien in Deutschland steht diese besondere Form der Unterstützung zur Verfügung!

2020 starteten Sachsen-Anhalt und der KinderStärken e.V. mit dem Projekt „Ombud LSA“ den „Lückenschluss“ hier im Land. Es steht also mittlerweile der 5. Geburtstag des Projektes an! In dieser Pionierarbeit gelang es in den zurückliegenden Jahren, eine Struktur aufzubauen, in der an zwei Standorten in Stendal und Magdeburg mittlerweile drei Beratungspersonen diesen Auftrag umsetzen. Der Auftrag (so einfach wie umfassend): Ratsuchende im ganzen Land bei Problemen in der gesamten Breite der Kinder- und Jugendhilfe zur Seite stehen.

Während die Hoffnung über einen weiteren Ausbau der Projektstruktur nach der Haushaltsverabschiedung für 2025 besteht, ist eines definitiv gewiss: Bald wir es auch in Sachsen-Anhalt ein eigenes Ausführungsgesetz im Rahmen des KJHG-LSA zur Ombudschaft geben. Auch der KinderStärken e.V. und das Projektteam haben sich im Erarbeitungsprozess eingebracht und die Erfahrungen der Praxis hierbei einfließen lassen. Noch im April wird dies im Rahmen einer Anhörung im Landtag erneut erfolgen.

Gute ombudschaftliche Arbeit braucht Verlässlichkeit, Präsenz und Niedrigschwelligkeit. Wir hoffen daher, dass die kommenden Regelungen dafür sorgen werden, dass ombudschaftliche Arbeit allen Ratsuchenden flächendeckend und niedrigschwellig im ganzen Land zur Verfügung gestellt wird, Hürden in der Information ab- und Kooperationen in der Kinder- und Jugendhilfe aufgebaut werden und dass längere Zeiträume auch Planungssicherheit für die Beratungsstruktur und die Ratsuchenden mit sich bringen.

Auswertung 2024 und steigende Nachfragende

Das vergangene und das aktuelle Jahr haben dies wieder deutlich gezeigt. Zum einen wurde mit 180 Beratungen in 2024 ein neuer Höchststand in der Nachfrage erreicht. 2023 waren es 112 Beratungsvorgänge, 2022 n och 81. Schon jetzt zeichnet sich aber eine deutliche Nachfrage auch für 2025 ab. Bereits bis Mitte April war das Team in 87 Beratungsprozessen involviert und stellt damit schon jetzt die Nachfrage des gesamten Jahre 2022 in den Schatten.

Für 2024 erfolgte nun auch bereits eine erste Auswertung. Spannend mit Blick auf die Nachfrage stellt sich die regionale Verteilung dar. Auf der einen Seite kann festgehalten werden: Die Arbeit von Ombud LSA ist landesweit bekannt und nachgefragt. Junge Menschen und Familien ließen sich in allen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten beraten und unterstützen. Aber es wird auch klar, dass Ombudschaft dort stark ist, wo sie ein „Gesicht“ hat. In Stendal und Magdeburg sowie in den angrenzenden Kreisen ist die Nachfrage deutlich höher. Anders als In Richtung Süd-Osten des Landes wirken hier die Präsenz der Standorte und die über die Jahre durch das Beratungsteam gefestigten Netzwerke.

Junge Menschen waren in 18% die Erstmeldenden und brachten ihre Probleme selbständig vor; darunter auch wieder junge Menschen mit Fluchterfahrungen. Gerade für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bieten sich besondere Hürden, sodass jede dieser Meldungen besonders erfreulich ist, zeugen sie doch von Mut und Selbstwirksamkeit. In der Hälfte der Fälle waren es Eltern (45%) oder weitere Personen aus dem familiären Kontext (5%), die die Ombudsstelle kontaktierten. Fachkräfte waren in 23 % die wichtige „Brücke“ für Ratsuchende und stellten eine Verbindung her.

Es bleibt also spannend, wie sich dieses Jubiläums-Jahr entwickelt und welche Weichen für die künftige ombudschaftliche Arbeit im Land gestellt werden!

Bild: Beratungszahl nach Standort des zuständigen Jugendamtes; zusätzlich 19x unbekannt sowie 7x außerhalb Sachsen-Anhalts

Am 10. April 2025 hieß es im Stadtteilbüro Stendal Stadtsee: stöbern, anprobieren, mitnehmen! Das Familienpaten-Netzwerk hat zum Kleiderbasar eingeladen – und zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten dem Aufruf.

Bereits am Vortag, dem 9. April, wurden von 15 bis 18 Uhr Kleiderspenden entgegengenommen. Engagierte Patinnen sortierten die Spenden sorgfältig und präsentierten sie liebevoll auf Tischen und Kleiderstangen. Von Alltagskleidung über schillernde Outfits bis hin zu festlicher Mode – für jede Person war etwas Passendes dabei. Neben Pullovern, Hosen und Shirts gab es auch Kleider, Taschen und Accessoires zu entdecken.

Für alle, die sich unsicher waren, ob das neue Teil wirklich passt, gab es eine kleine provisorische Umkleideecke mit Spiegel – praktisch, um direkt vor Ort anzuprobieren und das perfekte Kleidungsstück zu finden.

Der Basar bot nicht nur eine tolle Gelegenheit, Kleidung ressourcenschonend weiterzugeben, sondern auch Raum für Begegnung und Austausch im Stadtteil. Was nach der Veranstaltung übrig blieb, wurde nicht entsorgt, sondern an andere gemeinnützige Organisationen weitergegeben. So kommt die Kleidung weiterhin Menschen zugute, die sie dringend benötigen.

Ein herzliches Dankeschön allen Spenderinnen und Spendern, den engagierten Patinnen sowie den Besucherinnen und Besuchern.

Die nächsten Monate versprechen spannende Entwicklungen für den Stadtteil Stendal Stadtsee. Zu Beginn des Jahres hat der Oberbürgermeister Bastian Sieler einen Auftakt organisiert, der die Idee für die Thementische unter dem Motto „Stadtsee sichern & stärken“ hervorgebracht hat. In diesem Rahmen kommen engagierte Akteure, Initiativen und Institutionen zusammen, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Stadtteils zu erarbeiten.

In insgesamt fünf aufeinanderfolgenden Terminen im Stadtteilbüro werden zentrale Themen, wie Ordnung und Sicherheit, Bildung, Freizeit, Teilhabe, Wohnumfeld und Infrastruktur behandelt.

Das Stadtteilmanagement Stendal Stadtsee unterstützt die Umsetzung dieser Thementische und wird die gesammelten Informationen aufbereiten, um die Ergebnisse transparent zu machen.

Ein weiteres Highlight wird im Rahmen der Herzwoche 2025 mit Unterstützung der LVG Sachsen-Anhalt und dem Kunstplatte e.V. stattfinden. Am 20. Juni werden eine Reihe von Aktionen angeboten, die Entspannung, Bewegung, Achtsamkeit und Gesundheit im Stadtteil in den Mittelpunkt rücken.

Die Vorbereitungen zu diesem Tag sind angelaufen und interessierte Akteure, die sich an der Gestaltung dieses Tages beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei Stadtteilmanagerin Ulrike Geringer zu melden.

Seit nunmehr einem Jahr setzt sich das Projekt „Menschen helfen“ mit großem Engagement für gelebte Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Landkreis Stendal ein. Mit dem Ziel, ehrenamtliches Engagement im Bereich Migration und Integration nachhaltig zu stärken, ist es gelungen, zahlreiche Menschen zusammenzubringen, Strukturen weiterzuentwickeln und so einen wichtigen Beitrag für ein gelingendes Miteinander zu leisten.

Im Fokus des ersten Projektjahres stand vor allem die Einbindung von Freiwilligen in der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) Stendal. Durch gezielte Vermittlung und Begleitung konnten erste Ehrenamtsstrukturen in der Sozialbetreuung sowie in der Caritas Lernwerkstatt aufgebaut werden. Diese ermöglichen sowohl den geflüchteten Menschen vor Ort als auch den engagierten Helfer*innen wertvolle Begegnungen und neue Perspektiven. Unterstützt wurde „Menschen helfen“ in diesem Vorhaben von der Koordinierungsstelle Integration des Landkreises sowie der Freiwilligenagentur Altmark, die auch langfristig als strategische Kooperationspartner des Projekts gewonnen werden konnten.

Aufbauend auf diesen ersten Erfolgen startet das Projekt „Menschen helfen“ nun mit Zuversicht in sein zweites Jahr. Die bewährte Arbeit in der LAE wird fortgesetzt und weiterentwickelt. Gleichzeitig setzt das Projekt einen neuen Schwerpunkt: die gezielte Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund in klassische Ehrenämter im gesamten Landkreis. Ziel ist es, Zugewanderte als aktive Gestalter*innen des Gemeinwesens zu stärken und ihnen den Weg in bestehende Engagementstrukturen zu ebnen – sei es im Sportverein, im kulturellen Bereich oder in sozialen Projekten.

„Menschen helfen“ zeigt, wie ehrenamtliches Engagement durch gezielte Unterstützung und Förderung zu einem echten Motor für Integration und gesellschaftliches Miteinander werden kann. Auch im kommenden Jahr wird das Projekt weiter Brücken bauen – zwischen Menschen, Kulturen und Lebensgeschichten.

Im März kamen die Mitglieder der Bündnisses (vormals Begleitausschüsse) der Partnerschaften für Demokratie der Hansestadt Stendal sowie der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Stendal zusammen, um über die Förderung von Projekten für politische Beteiligung, Vielfalt, Chancengleichheit und gegen die Verbreitung menschenverachtender Ideologien zu beraten. Die Projektträger nutzten die Möglichkeit, ihre individuellen Förderideen den Gremien zu präsentieren. Auch in 2025 war dabei wieder ein deutlicher Überhang an eingereichten Projektideen im Verhältnis zum verfügbaren Gesamtbudget zu beobachten. "Die Vielzahl an eingereichten Projekten zeigt zum einen wie vielfältig die Vereins- und Ehrenamtslandschaft in der Region aufgestellt ist, zum anderen welch großer Bedarf an Demokratie- und Vielfaltsförderung wahrzunehmen ist" - fasste Alexander Wittwer, Projektleiter der Partnerschaften für Demokratie die Sitzungen der Bündnisse zusammen. Insgesamt fließen somit im Förderjahr 2025 wieder über 100.000,00€ an Vereine, gemeinnützige Organisationen und Ehrenamtliche in der Hansestadt Stendal und dem Landkreis Stendal.

Mit dem Übergang von der 2. zur 3. Förderperiode im Bundesprogramm "Demokratie Leben!" konstituierten sich ebenfalls im März zwei Bündnisse (vormals Begleitausschüsse), als zentrale Entscheidungsgremien der Demokratiepartnerschaften. Insgesamt 50 Institutionen bestehend aus Vereinen, Stiftungen, Initiativen, der Kirche, der Hochschule Magdeburg-Stendal, der Kreis- und Stadtpolitik sowie der Kreis- und Stadtverwaltung arbeiten in den Bündnissen zusammen, um die Förderziele "Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen" in der Region voranzutreiben.

Die mobile Jugend- und Sozialarbeit ist in der Einheitsgemeinde Bismark in vier Ortsteilen beginnend mit Ortsteilkonferenzen gestartet.

In den Konferenzen wurden die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Menschen abgefragt, um sie bestmöglich am weiteren Verlauf der mobilen Arbeit zu beteiligen.

Ziel ist es die jungen Menschen zu empowern und zu unterstützen ihren eigenen Bedürfnissen in der Freizeitgestaltung nachzugehen.

Aus den Konferenzen entwickeln sich verschiedene Bedarfe in den einzelnen Ortsteilen.

Einige junge Menschen planen einen Dorfputz für ihre Ortschaft, andere planen ein Osterpicknick gemeinsam mit den Eltern.

Auch mit dem Jugendfreizeitzentrum Bismark wird eine Zusammenarbeit angestrebt.

Ein erstes Treffen im JFZ ergab auch hier Bedürfnisse der jungen Menschen. Wie z.B. Einblicke in verschiedene Berufe zu erhalten oder die Selbststärkung wurden während einer offenen Gesprächsrunde genannt.