Ab welchem Alter sollten Menschen wählen?
Auf dem EU-Bürgerdialog der Europäischen Jugendbildungsstätte Magdeburg an der Hochschule Merseburg wurde das diskutiert. Benjamin Ollendorf von KinderStärken e.V. nahm an der Diskussion teil und sprach sich deutlich für die Absenkung des Wahlalters aus. Auf Initiative der Ampelregierung hatte der Deutsche Bundestag die EU-Wahlen ab 16 Jahren ermöglicht. Das ist ein wichtiger Schritt, der aber nicht weit genug geht. Freie Wahlen sind fundamental für die Demokratie. Die Altersgrenze im Grundgesetz soll sicherstellen, dass nur Menschen wählen, die in der Lage sind, eine bewusste und informierte Entscheidung zu treffen. Verschiedene wissenschaftliche Studien stellen aber fest, dass starre Altersgrenze kein adäquates Mittel sind, um Menschen auszuschließen. Junge Menschen können nicht pauschal als unmündig gelten.
Auch KinderStärken e.V. stellt in seiner Arbeit mit jungen Menschen fest, wie groß das politische Interesse vieler Jüngerer ist und wie kompetent sie sich auseinandersetzen (bspw. youthforyou.de). Viele Jugendliche reichen Klagen gegen Altersgrenzen ein (jugend Wählt.de). Gut wäre eine Lösung, wie u.a. die Initiative „wir-wollen-waehlen“ sie vorschlägt. Ab einem gewissen Alter sollten alle automatisch wahlberechtigt sein. Wer aber schon vor dieser Grenze wählen möchte, kann sich einfach im Rathaus für die Wahl anmelden. Eine sehr schöne Übersicht zu Pro- und Contra des Wahlalters findet sich von Mike Wieland auf kinderwahlrecht.de.
Es diskutierten Georg Pfeifer, Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments, Simone Großner, Staatssekretärin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Prorektor:in für Studium und Lehre der Hochschule Merseburg, Luise König, Studierende BA Kultur- und Medienpädagogik sowie Teilnehmende aus dem Publikum. Moderiert hat Janis Fifka, Stellv. Bundesvorsitzender Junge Europäische Föderalist:innen, Mitglied im Speakers-Pool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission.
Ansprechperson: Benjamin Ollendorf