„Wir kaufen bei der Tafel ein. Und du?“ – Forschen mit Kindern

Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen allein haben nicht die Macht, gesamtgesellschaftliche Probleme wie Armut, Rassismus oder Sexismus abzuschaffen. Allerdings sind sie in der Position, Kinder, die davon betroffen sind, zu stärken, einen solidarischen Umgang miteinander zu fördern und Ausgrenzung zu verhindern. Dazu müssen Pädagog*innen wissen, wie Kinder Vielfalt konstruieren.
Aus diesem Grund forschen KinderStärken e.V. und das Kompetenzzentrum Frühe Bildung der Hochschule Magdeburg-Stendal im Projekt  Kiwin - Mit Kindern in die Welt der Vielfalt hinaus" mit Kindern zu ihrer Perspektive auf gesellschaftliche Verhältnisse. Deutlich wurde, dass Kinder soziale Vielfalt von Anfang an wahrnehmen und sich damit in Bezug auf ihre eigenen Lebensrealitäten auseinandersetzen. Dies tun sie dann häufig freier, kritischer, philosophischer und weniger tabuisiert als Erwachsene.

Konkret arbeitet das Projektteam unter diesem Fokus eng mit vier regionalen Kitas zusammen. Über teilnehmende Beobachtungen im Tagesgeschehen wurden Situationen protokolliert und ausgewertet, in denen für Kinder Dimensionen sozialer Vielfalt und damit verbundene Handlungsmöglichkeiten oder -beschränkungen bedeutsam wurden. Die Auswertung bietet den teilnehmenden Kitas die bisher einmalige Möglichkeit, auf Basis von Erkenntnissen aus ihrem Alltag die eigene Praxis zu reflektieren und an selbst gewählten Schwerpunkten vertiefend mit den Kindern weiterzuarbeiten.

2018 wurde die Arbeit mit diesen vier Kitas fortgeführt. Die Erkenntnisse aus den Beobachtungen wurden bundesweit diskutiert, um Kitapolitik sowie die Fortbildungslandschaft zu bereichern. Nicht zuletzt wurde eine internationale Fachtagung organisiert, um von Erkenntnissen aus anderen Ländern zu profitieren und eigene Erfahrungen weitergeben zu können.

„KiWin“ geht 2019 in sein letztes Projektjahr. Das Team möchte nun vor allem seine Erkenntnisse und den Projektansatz bundesweit bekannt machen und ein Konzept entwickeln, mit dem die Erfahrungen aus drei Projektjahren „KiWin“ langfristig in das Aus- und Fortbildungssystem überführt werden können, sodass möglichst viele (angehende) Kita-Fachkräfte ihre Kompetenzen in diesem wichtigen Aufgabenfeld ausbauen können.

Damit dies ab 2020 gelingen kann, benötigen wir schon heute die Unterstützung unserer Partner*innen. Sei es über konkrete Zusammenarbeit, fachliche Hinweise oder Möglichkeiten der Weiterfinanzierung, bspw. über Projektmittel oder Spenden.