„Der Platz ist für alle da!“

Immer wieder gibt es Konflikte mit jungen Menschen, wenn sie sich an öffentlichen Orten aufhalten und sich dort „danebenbenehmen“. Kürzlich beschäftigte sich der Deutschlandfunk mit der bedeutsamen Frage, warum dies für Jugendliche manchmal notwendig ist. Das sich austesten oder provokante Verhalten von jungen Menschen ist ein wichtiger Schritt in der Identitätsfindung, so Prof. Dr. Thomas Meyer. Dazu kommt ein großes Problem, Orte für junge Menschen werden immer mehr reglementiert. Sie sollen sich nicht in Shoppingcentern oder auf öffentlichen Plätzen aufhalten. „Dabei werden Orte geschaffen, an denen sich Jugendliche aufhalten können, gleichzeitig sind es diese Orte, wo Anwohner:innen immer wieder das Ordnungsamt anrufen, weil es zu laut ist.“ So Dr. Daniel Kubiak von der Humboldt-Universität zu Berlin, der im Rahmen des Projekts "Neuaushandlung lokaler Ordnungen" das Leben von Jugendlichen in Magdeburg erforscht 

Das ist auch in ländlichen Regionen nicht anders, nur bedarf es dort „viel Eigeninitiative für Freiräume für junge Menschen, da es nur wenige Jugendzentren gibt.“ Junge Menschen müssen sich im ländlichen Raum selbst Orte suchen oder sich was auf die Beine stellen. Das machen sie und nutzen dann die Bushaltestelle.“  Prof. Dr. Günther Mey, zitiert aus der gemeinsamen WIR Studie: „Das Land hat den Vorteil, dass Jugendliche sich freier gestalten können, weil nicht so viele vorgefertigte Angebote da sind.“ 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Gestaltung von Orten für junge Menschen an ihren Bedarfen ausgerichtet sein sollte und von denen sie nicht “verjagt” werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Beteiligungskonzepte zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die Interessen junger Menschen gehört und in Entscheidungen einbezogen werden. 

Der gesamte Radiobeitrag von Deutschlandfunk- Systemfragen kann hier nachgehört werden.