Kategorie: Kita
Projekt: Kita Parlament in der Kita „Kleine Ritter“
Umsetzungszeitraum: April 2021 – Oktober 2021
Fördersumme: 4.902,60€
Umsetzer: Kita „Kleine Ritter“ – Johanniter Unfallhilfe e.V.
Kontaktdaten: Johanniter-Kindertageseinrichtung "Kleine Ritter"
Ansprechperson: Danny Almeida-Aquila
E-Mail: Danny.AlmeidaAquila[at]johanniter.de
Einrichtungsleiter Danny Almeida-Aquila: „Dank der Förderung durch die Demokratiepartnerschaft konnten wir das Mitbestimmungsrecht unserer Kinder erheblich erweitern. Neben der Beteiligung der Kinder stand für uns auch die Sensibilisierung der Erzieher*innen und Eltern für Demokratie, Teilhabe und Mitbestimmung im Vordergrund.“
Ausgangslage: Die Kita „Kleine Ritter“ in Tangermünde befindet sich in Trägerschaft der Johanniter Unfallhilfe e.V.. In der Einrichtung werden 64 Kinder im Krippenalter, 130 Kindergartenkinder von 29 pädagogischen Fachkräften betreut.
Ziel: Um die aktive Mitbestimmung, Teilhabe und Verantwortung aller Kinder zu fördern, etablierte die Einrichtung ein Kita-Parlament. Hiermit sollte das demokratische Grundverständnis bei Kindern gestärkt werden. Die alltäglichen Beteiligungsmöglichkeiten der Kinder stellen einen entscheidenden Faktor für die politische Sozialisation von Kindern dar. Die Entwicklung notwendiger Fähigkeiten zur Beteiligung wird dabei im Kita-Alltag durch die Erzieher*innen unterstützt.
Maßnahmen: Über den Morgenkreis sowie mithilfe von Kamishibai Bildkarten zum Thema „Kinderrechte“ wurden die Kita-Kinder zunächst für Themen wie Teilhabe, Mitbestimmung oder Gerechtigkeit sensibilisiert. Darüber hinaus galt es die Kinder über theaterpädagogische Angebote für Demokratie, Vielfalt und Chancengleichheit zu sensibilisieren. Das Theaterstück „2 Monster“ wurde vom Theater der Altmark in der Einrichtung aufgeführt. Es zeigte eine Geschichte von zwei Kreaturen mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Meinungen, die innerhalb des Stückes einen gemeinsamen Konsens finden. Über die Geschichte einer Familie, die in ein neues Haus zieht und über die Zimmervergabe streitet, handelte das zweiten Theaterstück „Ich will das, was Du nicht willst“, das ebenfalls in der Einrichtung aufgeführt wurde.
Im weiteren Verlauf des Projektes, wurde das Kita-Parlament, seine Aufgaben sowie seine Entscheidungsmacht in den jeweiligen Kita-Gruppen besprochen. Anschließend konnten sich Kinder zur Wahl aufstellen und in einem Abstimmungsprozess zum*r Gruppenvertreter*in wählen lassen. Der Wahlakt wurde beispielsweise mit Muggelsteinen oder Spielechips durchgeführt und schließlich wurde aus jeder Gruppe ein*e Vertreter*in in das Kita-Parlament gewählt. Das Kita-Parlament wählte wiederum eine*e Vorsitzende*n zur Kita-Präsident*in. Diese*r ist dabei ein*e gleichberechtigte*r Partner*in neben der Kita-Leitung und dem Vorsitz des Kita-Kuratoriums.
Über das Kita-Parlament konnten weitreichende Mitbestimmungsrechte im Kita-Alltag realisiert werden, wie zum Beispiel die Auswahl des Essenplans, die Neuanschaffung von Spielgeräten und Spielzeug, das Feiern von Festen oder das Festlegen von Ausflugszielen. Ebenso fungiert das Kita-Parlament als Streitschlichtung. Somit ließ sich nicht nur der Gerechtigkeitssinn, sondern auch die Problemlösungskompetenz der Kinder stärken. Zugleich lernen die Kinder die Chancen und Resultate von Mehrheitsentscheidungen kennen und diese zu akzeptieren.
Fortführungsmöglichkeiten
Weitreichende Fortführungen liegen in der Erweiterung der Entscheidungsbefugnisse des Kita-Parlaments innerhalb der Einrichtung. Darüber hinaus ist der Besuch des Bürgermeisters von Tangermünde geplant. Über die Ausbildung der Kinder zu Streitschlichtern, sollen die Problemlösungskompetenzen gestärkt und das Gerechtigkeitsempfinden der gesamten Einrichtung gestärkt werden.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden sich im Bericht der Volksstimme.
Weiterführende Literatur zur Etablierung eines Kita Parlaments:
Nöll, Imke (2019): Kindergarten heute – Das Fachmagazin für Frühpädagogik. Ausgabe 05/2019, S. 14-17.