Dieser wichtigen, aber auch herausfordernden, Frage stellten sich Ehrenamtliche aus dem Landkreis Stendal am 7. Oktober 2020 im Raum Stendal der Kreisverwaltung. Eingeladen hatten das Familienpatennetzwerk und KinderStärken e.V. zu einem Vortrag von Frau Oesemann, Trauerbegleiterin und kompetente Ansprechperson für das Thema Trauer und Kinder. Im ersten Teil ging es darum zu verstehen, wie junge Menschen in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen das Thema Trauer erfassen und verarbeiten. „Je offener Erwachsene mit dem Thema Trauer umgehen, desto besser ist es für Kinder und Jugendliche. Nicht leichter, aber besser.“, betonte die Referentin.
Trauerbegleitung heißt immer, ich passe mich der Geschwindigkeit des Trauernden an. So sollten Fragen der Kinder und Jugendlichen „häppchenweise“ beantwortet werden, denn alles auf einmal würde sie überfordern. Es ist wichtig, hinzuhören was junge Menschen bewegt und ihren Gedanken mit offenen Fragen, einen Raum zu geben, wie z.B.: „Was denkst du, wo die Oma jetzt ist?“
Trauer kann man nicht bewältigen, sondern nur gemeinsam aushalten. „Ich bin das Geländer!“, sagt Frau Oesemann dann manchmal und bietet den Trauernden so etwas an, woran sie sich festhalten und entlanghangeln können. Den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten ist eine Lebensaufgabe, es wird leichter, aber es ist nie vorbei. Aber Rituale der Erinnerung: ein Grab mit den Lieblingsblumen bepflanzen, gemeinsame Gewohnheiten weiter pflegen oder Erinnerungsstücke gut sichtbar platzieren, das alles kann jungen Menschen, wie auch Erwachsenen Zuversicht schenken und helfen, ihren Lebensweg weiterzugehen.
Der Vortrag von Frau Oesemann half den Teilnehmer*innen sich mit dem Thema Trauer und Tod auseinanderzusetzen und wird ihnen in Zukunft eine größere Sicherheit bei Gesprächen mit Betroffenen geben. Die Veranstaltung wurde organisatorisch unterstützt von Frau Schulze (Jugendamt LK Stendal) und dem Party Service Müller, welcher einen kleinen Imbiss und Getränke zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellte.
