„Lasst uns einfach beginn“ Fachtagung zur kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung

Am 13.03.2024 fand an der Hochschule Harz- Fachbereich Verwaltungswissenschaften ein Fachtag rund um kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung statt. Über 130 Fachkräfte folgten der Einladung. Zu Beginn wurde die kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung rechtlich eingeordnet. Dazu stellt der Dozent für Kommunalrecht, Herr Wienert und die Verwaltungswissenschaftlerin Anna Frick einen neuen Paragrafen für die Kinder- und Jugendbeteiligung vor, welcher aus besonders den Anforderungen der UN-Kinderrechtskonvention stärker entspricht. Darin festgehalten wäre, dass die Beteiligung von jungen Menschen zu einer Muss-Formulierung verstärkt wird, eine Verankerung in der Hauptsatzung, Etablierung einer:s Beauftragten sowie die Pflicht zur Dokumentation.

Nach weiteren verschiedenen Inputs ging es in die Workshopphasen.

Als Akademie für Kinder- und Jugendparlamente führten wir einen Workshop zu Jugendparlamenten in der Praxis durch. Dabei richteten wir einen allgemeinen Blick in die verschiedenen Beteiligungsformen und betrachteten die Vorteile und Herausforderungen einer parlamentarischen Form. Unterstützt wurden wir dabei von Herrn Egert, dem Bürgermeister der Stadt Zörbig. In Zörbig gibt es einen aktiven Jugendstadtrat, über den Entwicklungsprozess berichtete Herr Egert aus 1. Hand. Als Fazit aus der Diskussion mit den Teilnehmenden stellte sich heraus, dass es natürlich überall Herausforderungen gibt und der Weg zu einem Jugendgremium steinig ist. Wichtig ist, dass sich die Kommune hinterfragt, ob bestehende Strukturen überhaupt zugänglich für junge Menschen sind. Auch auf die Rolle der verantwortlichen Person kam Herr Egert zu sprechen, sein Motto ist „Leiten ja, Diktieren nein“, zumindest in der Anfangszeit des Gremiums ein bewährter Weg.

Das Landeszentrum Jugend + Kommune führte einen Workshop zur Verankerung und Methoden von kommunaler Kinder- und Jugendbeteiligung durch. Ein besonderer Blick wurde dabei noch einmal auf den Strukturaufbau gelegt. Die W-Fragen müssen vorab geklärt werden, damit auch das methodische Vorgehen Erfolg haben kann. In der anschließenden Diskussion stellten die Teilnehmer:innen fest. „Die Kommunalwahl ist vielleicht auch eine große Chance, dass Kinder- und Jugendbeteiligung endlich zugelassen wird.“ Oder es an der Zeit ist: „Einfach mal anzufangen und es auszuprobieren!“