Im September besuchten insgesamt 12 Personen aus Mitgliedern der Begleitausschüsse der Partnerschaften für Demokratie der Hansestadt Stendal & des Landkreises Stendal die zwei Gedenkstätten in Brandenburg an der Havel. Begonnen wurde der Tag mit einer Führung durch die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden, die sich innerhalb der heutigen Justizvollzugsanstalt Brandenburg (Havel) befindet. Im Sommer 1940 ließ das Justizministerium hier eine Hinrichtungsstätte errichten, in der bis Kriegsende über 2000 Männer mit dem Fallbeil hingerichtet wurden.
Die zweite Station führte die Gruppe in die Innenstadt von Brandenburg (Havel) und in die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde. Ab Anfang Dezember 1939 wurde ein Großteil des leer stehenden Strafanstaltskomplexes zur Euthanasie-Tötungsanstalt im Rahmen der sogenannten AktionT4 umgebaut. Die Gaskammer wurde in der ehemaligen Anstaltsscheune installiert. Aus Tarnungsgründen erhielt sie den Namen „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg an der Havel“. Zwischen Februar und Oktober 1940 ermordete das Personal der Tötungsanstalt über 9000 Anstaltspatientinnen und -patienten aus dem nord- und mitteldeutschen Raum mit Giftgas.