Manchmal braucht es nur jemanden, den man fragen kann!

„Es gibt immer viel zu tun!“, berichtet Monika Werner aus dem Patennetzwerk Osterburg voller Elan. Still zu sitzen ist nichts für sie und so entschloss sie sich vor 5 Jahren zu helfen, als auch in Osterburg viele geflüchtete Familien einzogen. Gemeinsam mit engagierten Bürger*innen wurde in den Räumen der katholischen Kirche ein Begegnungscafé initiiert. Jeden letzten Donnerstag im Monat treffen sich dort Familien und Engagierte zum Kennenlernen, tauschen sich über Alltagsfragen und Behördenangelegenheiten aus. Begeistert erinnert sich Monika Werner an die ersten Treffen, wie sie beim gemeinsamen Stricken zählen übten oder wie beim Kartenspielen eine enge Verbindung zu den Kindern entstand.

Bis heute organisiert das Patennetzwerk Osterburg Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache und Nachhilfe für Schüler*innen. Für zugezogene Familien ist es immer noch ein wichtiger Haltepunkt, um sich mit vielfältigen Anforderungen auseinanderzusetzen und Osterburg als neue Heimat zu entdecken. Aber auch für die unterstützenden Ehrenamtlichen ist dieser intensive Austausch eine horizonterweiternde Erfahrung. Inzwischen sind alle Familien gut angekommen, aber auch zum Teil weitergezogen. Das ist schmerzlich, denn es wurden Beziehungen aufgebaut. Aber es zeigt auch, dass das Patennetzwerk Osterburg fundierte Hilfe zur Selbsthilfe für ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland leisten konnte. Genau das hat sich das Projekt „Familienpaten“ des Vereins KinderStärken e.V. Stendal zum Ziel gesetzt. „Es ist nicht mehr die ganz große Betreuung notwendig“, resümiert Monika Werner, „manchmal braucht es nur jemanden, den man etwas fragen kann!“ Und in diesem Moment klingelt es schon wieder an ihrer Tür.

Wer selbst Interesse an einem Ehrenamt als Familienpate*in hat oder Unterstützung benötigt, kann sich an Susanne Becker wenden.