Offener Brief für Prof. Dr. Auma – für Meinungsfreiheit, gegen Rechte Fake News

Sehr geehrte Prof. Dr. Auma, liebe Maisha,

KinderStärken e.V. möchte Dir hiermit seine Unterstützung gegen die rechtsextreme Hetzkampagne aussprechen. Du bist unser Vereinsmitglied. Du bist unsere Kollegin. Du hast uns in Deiner Hochschullehre, mit Deiner Forschung sowie zahlreichen Diskussionen, Vorträgen und Schriften maßgeblich bereichert. Du bist eine mutige Person, die sich öffentlich gegen die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen einsetzt und dazu das, was vielen von uns als „normal“ erscheint, kritisch hinterfragt, diskutiert und zum Besseren, Gerechteren verändern will. Wir sind entsetzt, dass du genau deshalb Ziel einer rechtsextremen Hetzkampagne geworden bist.

Die unglaublichen Gräueltaten von Faschistinnen und Faschisten haben der ganzen Welt gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich jede*r einzelne von uns für den Schutz der Würde aller Menschen einsetzt. Unsere Welt und auch die Gesellschaft(en) in Deutschland und Europa sind noch lange nicht perfekt. Noch immer haben nicht alle Menschen, auch nicht alle Kinder, gleichwertige Chancen. Immer noch gibt es viele Privilegien, die nur bestimmten Menschen zuteil werden. Diese Menschen sind, wie wir alle wohl kaum abstreiten können, in den meisten Lebensbereichen häufiger weiß, häufiger männlich, häufiger erwachsen. Genau dieselben Privilegien benachteiligen und diskriminieren Menschen, die nicht zu diesen Gruppen gehören. Das sind mehrheitlich Frauen, People of Colour, LSBTTIQ Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen und junge Menschen. Das ist ungerecht und es ist zum Teil auch Unterdrückung. Ungerechtigkeit und Unterdrückung führen zu Konflikten, Hass und Gewalt. Dies betrifft uns alle. Deine Anstrengungen, liebe Prof. Dr. Maisha Auma nützen deshalb uns allen!

Du hast darauf aufmerksam gemacht, dass weniger Frauen und weniger schwarze Menschen in Deutschlands Universitäten und Hochschulen Professor*innen sind bzw. sein können. Wer will das bestreiten? Die AfD hat diese Aussage erst verdreht und dann als Rassismus bezeichnet. Sie hat die Kritik an der ungleichen Verteilung von Privilegien absichtlich als Diskriminierung der Privilegierten dargestellt. Sie hat absichtlich und gezielt Menschen angegriffen, die sich in unser aller Namen für mehr Gerechtigkeit einsetzen und stellt sie als die Ungerechten dar.

Dagegen wehren wir uns und wir rufen alle auf, dabei mitzumachen!

Hier ist der offene Brief der Studierendenden der Angewandten Kindheitswissenschaften zu finden.
Weitere Hintergründe sind hier einsehbar.