Jugend im Land 3.0 - Digitale Demografie- und Engagementförderung im ländlichen Raum
„Jugend im Land 3.0“ ist eines von drei im Land Sachsen-Anhalt geförderten Modellprojekten im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt e. V. (LAGFA Sachsen-Anhalt e. V.) beauftragte als Projektträger KinderStärken e. V. für den Landkreis Stendal mit der Projektkoordination und –umsetzung.
Gemäß der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder und Jugendliche das Recht, ihre Meinung zu äußern und an Entscheidungen beteiligt zu werden. Schrumpfende Regionen und wegbrechende Strukturen, insbesondere im ländlichen Raum, erfordern kreative Wege und Lösungen. Kinder und Jugendliche an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes aktiv mitwirken zu lassen, kann den demografischen Wandel mildern, weil es Identität stiftet und Haltefaktoren stärkt.
Ziel des Modellprojektes ist die Erprobung, Evaluation und Integration innovativer Formen und Ansätze demokratischer Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum und die Förderung deren bürgerschaftlichen Engagements. Aktuelle Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche heutzutage Apps, Videoportale und soziale Netzwerke ganz selbstverständlich nutzen. Im Zentrum des Modellprojektes steht deshalb die Frage, wie Online-Kommunikationsformen (z. B. Computerspiele wie Minecraft, digitale Medien, social media etc.) zur Demokratie- und Engagementförderung genutzt werden können.
Kinder und Jugendliche unterschiedlicher sozialer, geografischer und kultureller Herkunft setzen sich im Zusammenspiel von Online- und Offline-Angeboten aktiv mit Problemlagen in ihrem Lebensumfeld auseinander und wirken an Lösungen für ihre Heimatgemeinden mit.
Im Rahmen des Projektes werden gemeinsam mit den relevanten Akteuren der Gemeinden (Kinder und Jugendliche, kommunale Verantwortungsträger_innen, Kinder- und Jugendinstitutionen etc.) langfristige, passgenaue Strategien zur nachhaltigen Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung erarbeitet. Begonnen wird in der Kaiser- und Hansestadt Tangermünde sowie der Hansestadt Werben, die bereits im Jahr 2014 am Projekt „JA – Junge Altmark“ teilgenommen haben. Im Laufe des Projektes kommen weitere Gemeinden dazu.
Projektziele in aller Kürze:
- Sensibilisierung von Verantwortungsträger_innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft für
Kinder- und Jugendbeteiligung im ländlichen Raum
- Auseinandersetzung mit und Erprobung von Online-Angeboten als Instrumente gesellschaftlicher
Mitbestimmungs- und Teilhabemöglichkeiten in Form von Workshops, Feriencamps, Mitmach-
Aktionen, Werkstätten u. ä.
- Durchführung von Kinder- und Jugendkonferenzen mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und
Zivilgesellschaft
- Generierung und Implementierung langfristiger, passgenauer Strategien zur nachhaltigen Verankerung
von kommunaler Kinder- und Jugendbeteiligung
- Öffentlichkeitsarbeit